Faith No More

King For A Day, Fool For A Lifetime

Zwei weithin unterschätzte Alben der Band als Deluxe-Versionen

Sol Invictus“ von 2015 gilt als „Alterswerk“, die ersten Platten gelten als wichtig für den Rap-Rock, und „The Real Thing“ hatte den Hit „Epic“. Eher ratlos wurden die beiden letzten Alben vor dem Split 1998 aufgenommen: „King For A Day …“ (1995) und „Album Of The Year“ (1997, ★★★★). Was sehr schade ist, denn mehr als diese zwei Werke braucht man nicht. Mike Patton beherrscht vom Hotelbar-Playboy („Star A.D.“) über den Prediger („Ugly In The Morning“) bis zum gewalttätigen Ehemann („Home Sick Home“) jede Rolle. Die Band inte­griert Calypso, Punk, sogar TripHop („Stripsearch“) in ihren Sound.

Vor allem die dem „Album Of The Year“ beigelegten Mixes zeigen, wie Faith No More sich elektronisch hätten weiterentwickeln können. Mit „This Guy’s In Love With You“ und „I Started A Joke“ sind in den Deluxe-Fassungen auch Coversongs aus dem Popkanon enthalten, die belegen, dass die Band endgültig ihren Achtzigerwurzeln entwachsen war. Doch zerstritten und zunehmend erfolglos, blieb den Musikern damals nur die Trennung. (Warner)