Faith No More: So steht es um Mike Pattons Gesundheit

Der Frontmann von Faith No More über die wahren Gründe, die zur Absage der letzten großen US-Tour im letzten Herbst geführt haben

Gestern erwischte es Fred Durst von Limp Bizkit. Heute spricht Mike Patton von Faith No More und Mr. Bungle, wie es ist, als weltbekannter und normalerweise multi-agile Rocker plötzlich schwer krank zu werden.

Im Herbst 2021 mussten Faith No More sowie Mr. Bungle zahlreiche US-Shows absagen, die für September und Oktober geplant waren. Deren – bei beiden Bands aktiver – Frontmann kämpft seit lange mit psychischen Problemen. Nun hat er sich gegenüber dem amerikanischen ROLLING STONE erstmals ausführlich dazu geäußert.

Im Interview spricht Patton über die mentale Achterbahnfahrt, die es schwer macht, einigermaßen kontinuierlich „sein Ding“ zu machen. Zumal, wenn man wie er vielfach aktiv ist. Etwa auch bei der Supergroup Dead Cross, die vor der Veröffentlichung des neuen Albums „Dead Cross II“ stehen.

„ES ist nicht weg, aber es ist besser geworden“, so Patton. Es ist mir zu einfach, alles auf die Pandemie zu schieben. Zu Beginn von Covid dachte ich: Verdammt großartig. Zu Hause bleiben und aufnehmen. Home Recording gefällt mir!“

Doch dann habe es auf einmal „KLICK“ gemacht – und Patton durchlief ein Wechselbad der Stimmungen und Gefühle. Die Welt wurde für ihn immer dunkler. Die Diagnose der Therapeuten lautet „Agoraphobie“: eine Art von schwerer Angststörung, bei der man Orte oder Situationen fürchtet und vermeidet. Panik-Attacken, bei denen man sich gefangen, hilflos oder komplett verloren fühlt.

Ein Angstzustand jagte den nächsten. Als dann die große Herbsttour von Faith No More anstand, rastete er komplett aus: „Ich muss den Verstand verloren haben. Es war hässlich und sicher nicht cool. Ich sagte einfach zu den Jungs: ‚Leute, ich glaube kaum, dass ich das schaffe. Mein Selbstvertrauen war futsch. Ich wollte nicht vor Publikum stehen. Voll seltsam, weil ich das über die Hälfte meines Lebens getan habe“, erinnert sich Patton. „Es war SEHR schwer zu erklären. Das wiederum führte zu Verletzungen auf beiden Seiten. Doch ich musste so handeln: Sonst hätte etwas wirklich Schlimmes passieren können.“

Er war sich sicher, dass es zur Katastrophe gekommen wäre, hätte er sich selbst weiter Druck gemacht.

Patton ist sich nicht sicher, ob Faith No More die abgesagten Shows nachholen werden, und fügte hinzu, dass die Dinge zwischen ihnen „ein wenig verwirrend und kompliziert“ seien. Glücklicherweise hat Patton professionelle Hilfe in Anspruch genommen, um mit seiner Agoraphobie umzugehen, und er versicherte, dass er sich wieder besser und selbstbewusster fühlt.

„Meine Hunde lassen mich völlig in Ruhe. Und mein Garten, das hilft wirklich. Und auch die Hilfe, die ich bekomme, wie Psychotherapie, Psychiater, all das Zeug. Auch wenn es mühsam sein kann, weiß ich, dass es mir hilft. Und auch die Anonymen Alkoholiker, das muss ich zugeben, sind wirklich hilfreich“, beschreibt er seine Kur.

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