Fargo – von Joel Coen

Das Gespür für Schnee macht „Fargo“ zu einem der besten Filme des Jahres. Mit traumwandlerischer Sicherheit balancieren Joel und sein Bruder Ethan Coen auf dem schmalen Grad zwischen Grauen und Komik, Gewalt und Idylle. Der griechischen Tragödie ähnlich, vollzieht sich in der winterlichen Weite von Minnesota ein blutiges Drama. Der gescheiterte und verklemmte Autoverkäufer Lundegaard (William H. Macy auf dem Weg von der Charge zum Star) läßt von zwei Ganoven – eine Quasseltasche (Steve Buscemi wie immer unnachahmlich) und ein Schweiger (Peter Stormare) – seine Frau entführen, um den reichen Schwiegervater zu erpressen. Frei nach Murphy’s Law geht natürlich alles schief, was schief gehen kann. Die Kidnapper werden von einem Polizisten angehalten, erschießen ihn und noch zwei Zeugen. Am Ende wird sogar ein Körper in einer Shredder-Machine zerstückelt Und Lundegaard verstrickt sich tief in sein angeblich so kunstvolles Netz. Für den skurrilen Humor dieses makabren Geniestreichs sorgt mit nordisch-drögem Charme eine schwangere Provinz-Polizistin (Frances Mc-Dormand). Unbedingt im Original anschauen, der Minnesota-Dialekt ist absolut irrwitzig.

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