FEAR AND LOATHING… von Terry Gilliam :: ab 24. September

Zwei Typen kurven in einem roten Cabrio durch den amerikanischen Westen, den Kofferraum und unter der Schädeldecke voller Drogen. Der Journalist Roul Duke (Johnny Depp) sieht mit Tropenkäppi aus wie ein Insektenforscher und soll über ein Rennen in der Wüste von Nevada berichten. Sein Begleiter Dr. Gonzo (Benicio Del Toro) ist ein schwammiger Anwalt in Hawaii-Hemd und mit verfilzten Locken. In Las Vegas angelangt, mutieren Hotelangestellte zu Zombies, Lounge Lizards an der Bar wortwörtlich zu riesigen Eidechsen und der ohnehin schon groteske Rummel in den Casinos und Sexshows zu Dante’s Inferno. Natürlich ist das keine Geschichte, sondern ein Rausch, in dem auch das gleichnamige Buch von Hunter S. Thompson entstanden ist. Nahezu besinnungslos vom LSD und Meskalin, entwickelte er einen Reportagestil, der dann Gonzo (von absurd) getauft wurde und exzessive Subjektivität verlangt, also Fakten und Fabel zu einem bewußtseinserweiternden Cocktail vermengt. Diese Bilder im Kopf lassen sich auch im Kino nicht erzählen, nur visualisieren. So ist die Suche nach dem Rest des amerikanischen Traumes als Rebe ins Herz der Finsternis ein knallbunter Kriegszustand überladener, verzerrter, halluzinativer Perspektiven, eine Frage der Wahrnehmung und des Geschmacks. Ex-Monty-Python Terry Gilliam zeigte schon in „Brazil“ und „12 Monkeys“, daß die Wahrheit im Wahnsinn liegt. Es ist nicht subversiv, zugedröhnt in die Badewanne zu kotzen und durch Speisereste zu kriechen, die Schizophrenie des Systems aber offensichtlich.

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