Field Music – Field Music

Field Music haben eine Pause gemacht. Nach der Veröffentlichung ihres Albums „Tones Of Town“ von 2007 gingen die Brüder Peter und David Brewis getrennte Wege, veröffentlichten eigene Platten und wussten nicht recht, ob es denn weitergehen soll. Es geht! Das neue Werk der Herren aus Sunderland ist gleich ein Doppelalbum geworden.

Als hätten die Brüder Angst vor der Festlegung durch den gemeinsamen Bandnamen, geht „Field Music (Measure)“ stilistisch immens in die Breite. Der Opener „In The Mirror“ evoziert die Talking Heads, das folgende „Them That Do Nothing“ kreiert eine Atmosphäre wie bei Fleetwood Mac. Genau wie der Titelsong, bei dem zudem die Wings anklingen. Das ist der eine Pol dieser Platte: angloamerikanischer Pop der 70er Jahre.

Doch Field Music haben auch eine Vorliebe für Prog- und Hardrock. King Crimson, Rush, Roxy Music, ein paar Jimmy-Page-Gitarren – die Brüder Brewis spielen vertrackte Rhythmen und höflich untertriebene Riffs, die sich ineinander verzahnen und bei späteren Liedern plötzlich wieder auftauchen. Field Music wirken und weben, als wäre ihre Musik eine Erinnerung, eine musikalische Spurensuche.

Warum macht man ein solches Doppelalbum? Um sich zu verorten und eine Entwicklung möglich zu machen. Natürlich sind 20 Lieder zu viel – Field Music hätten mit den Popliedern des Repertoires ein sehr kongruentes, kompositorisch starkes Album zusammenstellen können. Doch lieber erforschen sie jeden Ansatz und beschneiden sich nicht selbst. Das führt dann zu tollen Ergebnissen wie „The Rest Is Noise“ – der Opener von Seite drei kreuzt McCartney und Genesis. Auch das vielstimmig psychedelische „Curves Of The Needle“ möchte man nicht missen: Die dort schön gesetzten Chöre sind ein weiteres Merkmal dieses wohl nicht pointierten, dafür aber ungemein ideenreichen Albums.

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