Fistful Of Mercy :: As I Call You Down

Harmonisches Trio: Dhani Harrison, Ben Harper, Joseph Arthur

In Interviews, so sagt man, beenden sie mittlerweile die angefangenen Sätze der anderen. Sie haben sich gesucht und gefunden: die Menschen, die Musiker und die Stimmen. With whom you belong. Als Dhani Harrison, Georges nicht wirklich berühmter, dafür aber umtriebiger Sohn, die beiden Folk-Veteranen Ben Harper und Joseph Arthur in einem für drei Tage gebuchten Studio in L.A. traf, existierte keine einzige Note, nur die Textzeile „You love like I love“.

Doch die Blutsbrüderschaft brauchte keinen Anlauf: Täglich gelang es dem Trio, drei Songs zu schreiben und gleich aufzunehmen. Schon deshalb ist das Debüt von Fistful Of Mercy ein derart homogenes Werk geworden – um so mehr natürlich, weil die Stimmen perfekt zusammenpassten. „In Vain Or True“ und „With Whom You Belong“, die beiden Songs, die das Album umschließen, strotzen nur so vor Crosby, Stills & Nash-Harmonien, oft trägt der Geist des Laurel Canyons dazwischen ein psychedelisches Gewand. „Father’s Son“ wurde als erdiger Country-Blues „erjammt“, während „30 Bones“, verfeinert durch die Geige von Jessy Greene, den Hörer auf eine instrumentale, soundtrackartige Reise schickt. Möglicherweise wäre das Ganze aber nur ein hübscher Akustik-Workout geblieben, hätte Dhani Harrison nicht nachträglich noch den Sessionmusiker Jim Keltner ins Boot geholt. Der Mann, den sie den „Dalai Lama der Drums“ nennen, verpasste „As I Call You Down“ den entscheidenden Groove. Traveling Wilburys – the next generation? 100% organisch – 100% harmonisch. (PIAS/Rough Trade) Frank Lähnemann

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