Flamin’Groovies – Supersnazz

Nein, Neuerer waren sie nicht. Und mit den abgedrehten Ergüssen ihrer landsmannschaftlichen US-Zeitgenossen konnten sie ebenso wenig anfangen. Roy Loney (voc, g), Cyril Jordan (g, voc), Tim Lynch (g, voc), George Alexander (b, voc) und Danny Mihm (dr) hatten Ende der Sechziger nur mal eben vor, die perfekte Synthese aus Beatles und Rolling Stones zu kreieren. Kam klasse, ging aber schief.

Zumindest auf den Girokonten. Denn diese kleine, aber superfeine Band ist noch heute ein einziger Hörgenuss, stimmlich wie instrumental. „Supersnazz“ (Baujahr 1969) war so geradeaus wie nur möglich, klang eher britisch als westküstig. PR-mäßiges Totalversagen ihrer Plattenfirma verhinderte, dass das 12″-LP-Debütüberhaupt bekannt wurde.

Folge: Die Groovies tourten wie bekloppt in Eigeninitiative, versammelten auf diese Weise zumindest eine beinharte Fan-Gemeinde in ihrem Rücken. Mit kurzen, gegen die 20-Minuten-Mode gerichteten Song-Miniaturen auf unkomplizierter Rock&Roll-Basis. Was Roy Loney (und Cyril Jordan) aus eigener Feder beisteuerten, ist noch heute vorbildlich: „Laurie Did It“, „A Part From That“ oder auch „Brushfire“ von dieser Scheibe sind wahre Pop-Perlen geblieben, unbegrenzt haltbar.

Außerdem ein willkommener Nachschlag: Vier Single-Versionen von LP-Tracks wurden als Mono-Fassungen angehängt. Das Mastering, falls es interessiert, besorgte Bob Irwin.

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