Flowerfunkpower

A WHOLE NEW THING (1967)

Das live im Studio aufgenommene Debüt war nur unter Kritikern ein Hit. Schon damals teilten sich die Brüder Sly und Freddie Stone und Bassist Larry Graham den Gesang, Schwester Vet durfte im Chor mitmachen. Der Sound war noch etwas rauer als auf späteren Werken, eine ordentliche Portion Psychedelia war im Summer of Love natürlich selbstverständlich. (3,0)

DANCE TO THE MUSIC (1968)

Nach den enttäuschenden Verkäufen des Debüts forderte Clive Davis, damals bei CBS verantwortlich für die Band, mehr Hitmaterial – Sly & The Family Stone lieferten prompt. Der Titelsong chartete in den USA auf Platz 8. Inzwischen war auch Rose Stone aus einem Plattenladen in die Band gewechselt, mit ihr wurden die Vokal-Arrangements noch raffinierter. (3,5)

LIFE (1968)

Das dritte Album konnte an den Erfolg des Vorgängers nicht anknüpfen – vielleicht weil es schon ein halbes Jahr später in den Handel kam. Stellenweise hat man das Gefühl, einer magischen Pilsbrühe beim Brodeln zuzuhören: Gesang, Instrumente, alles scheint ineinander verwoben, fließt im kosmischen Groove. Hippie-Funk. (3)

STAND! (1969)

Der Durchbruch, der die Band umgehend auf die Bühne von Woodstock katapultierte. Hier gab es Selbstbewusstsein („Don’t Call Me Nigger, Whitey“), den Ruf nach Gleichberechtigung („Everyday People“) und Rhythmen, die fordernd und verschwenderisch zugleich waren. Nur wenige Alben wurden im HipHop häufiger gesampelt als „Stand!“. (3,5)

THERE’S A RIOT GOIN‘ ON (1971)

Sly spielte das zwischen Genie und beginnendem Wahnsinn oszillierende Meisterwerk weitgehend alleine ein, nur Billy Preston, Ike Turner und Bobby Womack wurden zu Gastspielen eingeladen, Der Titelsong ist mit 0:00 Minuten Dauer angegeben und dementsprechend nicht existent: „I felt there should be no riots“ kommentierte Stone 1997 lakonisch. (5)

FRESH (1973)

Das letzte der großen Sly-Alben begeisterte Miles Davis ebenso sehr wie George Clinton, der später die Red Hot Chili Peppers dazu brachte, „If You Want Me To Stay“ zu covern. Schneller im Tempo als der Vorgänger, aber ähnlich dunkel und funky. Rose Stone singt die Doris-Day-Nummer „Que Sera, Sera“, das tolle Cover-Foto ist von Richard Avedon. (4)

SMALL TALK (1974)

Ein neuer Bassist und ein neuer Drummer sind möglicherweise die Ursache für einen ruhigeren Sound. Vielleicht lag es aber auch an Slys neuer Rolle als Vater und Ehemann, dass nun auch gelegentlich mal ein gepflegter Streicherteppich ausgerollt wurde. Wie auch immer: Die Originalbesetzung der Family Stone trennte sich nach „Small Talk“ im Januar 1975. (3)

HEARD YOU MISSED ME, WELL IM BACK (1976)

Sly allein im Studio: Außer Trompeterin Cynthia Robinson war von der Family Stone kaum noch jemand übrig geblieben, Schwester Vet wird lediglich als Gast aufgeführt. Entsprechend klingt die Musik eher nach Philly-Sound als nach den kraftstrotzenden alten Tagen. Ein Jahr später kündigt Epic den Vertrag. (1,5) AIN’T BUT THE ONE WAY (1983)

Das letzte Lebenszeichen von Sly sollte eigentlich eine Kooperation mit George Clinton werden. Doch Clinton bekam Ärger mit Warner und konnte sich nicht um die Produktion kümmern, woraufhin Sly, so die Legende, einfach verschwand. Produzent Stewart Levine hat versucht, aus dem Scherbenhaufen ein Album zu bauen. (2)

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