Frank Black & The Catholics. Devil’s Workshop, Black Letter Days: Aus der neuerdings mobilen Blackschen Songwriting-Manufaktur :: COOKING VINYL/ INDIGO

Frank Black hat die Zeit seines Lebens. Seine aktuelle Band, das betonte er schon beim letzten Werk, „Dog In The Sand“ immer wieder, habe ihm die Leidenschaft für die Musik wiedergegeben und sei die beste seit den Pixies. Mindestens. Freilich ist die Zeit der großen Entwürfe und revolutionären Ambitionen hier lang Vergangenheit, und wer solches forderte, der forderte vorbei an den Rhythmen des Lebens und seinen Gezeiten.

St. Francis, der Schutzheilige aller Musik-Sonderlinge, sucht sein kreatives Glück längst im direkten Miteinander seiner hoch geschätzten Kapelle und nimmt seine Platten ganz fix und live und ganz ohne Interesse an der Welt und ihren Dialogen auf.

Dass es nun zwei neue Platten geworden sind, ist bloß ein Akt der Notwendigkeit – drei oder vier sind halt schwierig zu vermarkten. Unterwegs mit einem mobilen Aufnahmestudio, haben Black und seine Katholiken jeweils kurz halt gemacht in diversen Proberäumen in und um Los Angeles und aufgenommen, was in der Liedmappe gerade oben lag. Heraus kommt ein dickes Paket aus 29 völlig unmittelbaren Songs, Musik wie warme Semmeln von einer Band wie auf der Flucht, die um Himmels willen bloß eins will: möglichst viel spielen.

Die Musik ist die erwartete. Dreckigen R&B gibt’s, genau wie toll plumpen Rock, Rock’n’Roll, Americana und ein bisschen alte Indie-Emphase, all das gesehen in Blacks Zerrspiegel, in dem das Profane stets ganz unerwartete Gestalt annimmt.

Nun groß einzelne Songs konturieren zu wollen, ist so schwierig wie ja nicht im Sinne des Künsders, der halt heraushaut und sich dann vermutlich schon wieder um das nächste Dutzend Ideen kümmert. Und hier geht’s ja auch nicht in erster Linie um kompositorische Großtaten; schon beim letzten Album hätten es die eigendich bes- ten Songs gar nicht aufs Album geschafft, sagt Black, da irgendwie die Chemie im Proberaum nicht gestimmt und die B-Ware viel besser geklungen habe.

Ob nun Ausschuss oder erste Güteklasse – auf „Devil’s Workshop“(mehr Rock) und „Bluck Letter Days“ (mehr Americana) spielen die Catholics im klassischen Band-Outfit so schön lauter schöne Momente heraus, dass man sich die – ja immer irgendwie guten – Songs Blacks auch gern in der Vorratspackung mit nach Hause nimmt.

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