Friends Of Dean Martinez – Under The Waves :: Glitterhouse
Ein instrumentales Verschwimmen in der Ferne. Überall flirren Soundscapes, nichts als Soundscapes. Es ist nur wenig zu sehen und hören von Bill Elm und seinen Jungs. Ab und an nur heult ein Kojote, krächzt die Gitarre. Nein, zumindest sechs der acht Stücke werden wohl keinen Wüstenhund so ohne weiteres hinter dem Kaktus hervorlocken können.
Aber die Ohren werden sie doch spitzen und etwas rammdösig den Freunden von Dean Martinez zuhören. Deren instrumentale Mixturen dieses Mal jedoch überwiegend viel Zeit brauchen, ehe sie vom behäbigen Störgeräusch zum heimeligen Kumpel werden. Bill Elm hat die musikalischen Motive offenkundig am Strand und im Wasser gefunden. Deswegen beginnt die Platte auch mit Betrachtungen aus der Unterwasserwelt featuring künstliche Walgesänge, Robbentanz und noch viele andere niedliche Effekte.
Das war jetzt natürlich etwas übertrieben. Sagen wir es daher mal so: Die Band ist offenbar in einer Art elektronischer Meditations- und Schwurbelgruppe angekommen. In vornehmlich gedrosselter Geschwindigkeit vermischen sich Moog und Steel Guitar zu nur langsam in Fahrt kommenden Melodien. Wie Sigur Ros auf Stippvisite in den Outbacks.
Einzig der „Indian Summer“ versprüht sofort einen wohlig warmen Wind, „Cahuenga“ schließlich beendet die Platte mit einer leisen und sehr vorsichtigen Umarmung. Die Wüstenhunde schließen die Augen.