Fun Lovin Criminals :: Loco
Dass die Fun Lovin‘ Criminals eine Meise haben, wusste man ja schon immer – sie hätten ihre vierte Platte also wirklich nicht auch noch „Loco“ nennen müssen. Sie ist die Synthese aus dem humorvollen Anarchismus ihres 1996er Debüts „Come Find Yourself, der extrem entspannten Produktionsweise von „100% Columbian“ (1998) und dem souveränen Hotel-Lobby-Sound des großartigen „Mimosa“ (1999). Um die stilistische Strecke von aberwitzig rohem LJptempo-Trashpunk („Where The Bums Go“) über treibenden Latino-Pop bis zu Rap, Funk und Barry Whiteschen Schlafzimmer-Klangtapeten abzudecken, braucht das New Yorker Trio auf „Loco“ nur vier Stücke. Der Surf-Country-Sound der Schlussnummer „Litde Song“ schießt den schrägen Vogel dann endgültig ab.
Sänger und Gitarrist Huey hat also völlig Recht, wenn er behauptet, dass sich die Criminals musikalisch enorm verbessert haben. Der Grund: „In the early days we sampled a lot ofbits, where now we play a lot more and sample ourselves.“ Zu verdanken seien die neue alte Energie und Frische vor allem dem 1999 eingestiegenen Drummer Mackie. Dabei ist auch „Xoco“ natürlich ein eklektischer Kramladen, an dem Kinder ihre Freude haben werden. Der Humor ist infantil, die Posen sind abgeschmackt. Sie machen in Disco, sie machen in Gangsta, sie machen in Funk, gern auch in gut abgehangenem Orgel-Boogie und Blues.
Wie soll bloß Album Nummer fünf aussehen? Und wird es in einer netten psychiatrischen Klinik am Stadtrand von New York produziert werden müssen? Wir bitten darum.