Future Soundtrack for America
Manchmal ist gut gemeint doch nicht das Gegenteil von gut. Natürlich sind es die üblichen Verdächtigen, die ihr Songs hergeben für eine Benefiz-Kompilation von „Music For America“ und „MoveOn.Org“. Von R.E.M. gibt es eine andere, etwas rauhere Version des Anti-Bush-Fanals „Final Straw“, Bright Eyes haben eine gespenstische Live-Aufnahme von „Going For The Gold“ gestiftet. Aber es sind noch 20 weitere Bands dabei, praktisch das komplette Spektrum dessen, was man Alternative nennen kann. Und fast nur unveröffentlichte Stücke sind hier versammelt, also kein bloßes Zusammenschustern von altbekanntem Protest.
Der putzige Ben Kweller klingt geradezu böse bei „Jerry Falwell Destroyed Earth“, dafür werden Death Cab For Cutie bei „This Temporary Life“ ganz melancholisch. Nada Surf bezaubern wie immer, aber eines der schönen Stücke hat großzügigerweise David Byrne hergegeben: ,Ain’t Got So Far To Go“. Er erzählt, mit einem angenehm unaufdringlichen Chor im Hintergrund, von einem Königreich, vor gar nicht allzu langer Zeit: „The water’s rising, how will we get to the other shore/ Many hearts are broken, but we ain’t got so far to go.“ Ein kleiner Trost.
Ein paar erstaunliche Coverversionen gibt es auch: Jimmy Eat World verneigen sich vor Guided By Voices („Game Of Pricks“), OK Go bedienen sich bei den Zombies („This Will Be Our Year“), Laura Cantrell singt John Prines „Sam Stone“. Und selbst wenn Elliott Smith nicht mehr mitreden konnte sein wunderbares ,A Distorted Reality Is Now A Necessity To Be Free“ setzt den perfekten Schlußpunkt.
Falls das noch interessiert: Die Einnahmen gehen komplett an gemeinnnützige Organisationen „working to involve more Americans in our political process, to advocate for ordinary people and traditional American values, and to help keep the United States a country all of us can be proud of“
God bless.