Glasvegas – Daddy’s Gone
Der Vater ist weg, die Familie zerbricht, der Sohn ventiliert Hass, Trauer und Verzweiflung: kein leichtes Sujet für einen Popsong. Was die nach Glasgows Vergnügungsviertel benannte Band indes daraus macht, ist ein Lehrstück in Dialektik. Und ein wundervolles Stück Musik obendrein. James Allan ringt sich seinen Schmerz aus der Brust, schottisch prononciert und nicht zuletzt deshalb herzergreifend, während die spectorianische Klangwand an die guten Zeiten gemahnt, melodisch entwaffnend, „I won’t be the lonely one/ Sittin‘ on my own and sad/ A 50 year old reminiscing what I had“, schwört sich Allan, der Bass bleibt stoisch, die Grandezza ist bröckelnde Fassade. Aber was für eine!
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