global village

Karim Ziad

Ifrikya

Eingebettet in kompakte Fusion-Arrangements entfeitet der Drummer aus Algier ein opulentes Gemälde von algerischen und marokkanischen Klängen – und knüpft damit schlüssig an Nguyen Lys „Maghreb And Friends“ an. Um die mächtige Vokalkunst der Gnawa- und Berber-Tradition sammeln sich Lobpreisungen, arabische Liebeslyrik, Anrufungen von Heilern, unverhohlene Kritik am Fundamentalisten-Horror im algerischen Alltag. Und bei alldem findet auch eine sperrige Piano-Eskapade des Bojan Z. noch ihren Platz. 4,0

MamouSidibe

Nakan

Ein neues Werk aus der Klangschmiede des Franzosen Yves Wernert, der in Malis Hauptstadt Bamako den Savannen-Sound hip aufmöbelt Dezenter Funk mit Buschharfe und klickenden Gitarren windet sich um die traditionellen Gesänge der Bambara-Frau, die mit ihrem erdigen, soulverwandten Organ einst schon zum Background-Chor von Oumou Sangare zählte. Und sogar das Zappen von zartem Gesang mit Naturkulisse hin zu plakativen House-Beats funktioniert. 3,5

MorenoVeloso

Maquina De Escrever Musica

Wüsste man es nicht besser, könnte man das Werk des Herrn Sohnes für ein verschollenes Werk von Caetano halten. Abgesehen von der frappanten stimmlichen Nähe zum Daddy: Auch sonst tummelt sich Moreno, der als Spätzünder die Musik für sich entdeckte, in vertrautem familiären Fahrwasser. Bossa-Schmelz mit Cello, perkussive Abtanznummern und sperrige Sprach- und Soundspielchen ä la Tropicalismus halten die Ohren in Atem. Ein Meisterdebüt aus der neuen Generation (19.2.). 5,0

Indian Masala mix Vol. 1

Eine Liebesarbeit der österreichischen DJs Hans Kuüsch und Stanilaus Vana: Die beiden Kenner remixten den „Sound Of Bollywood“, also Soundtracks zu Hindi- und Tamil-Filmen. Die indischen Kitsch-Plotten werden von Schlager- und Tanz-Liedern untermalt, die Kulisch sehr zu Recht als „stränge“ bezeichnet. Qua Computer wurden daraus überkandidelte, oft irrwitzige Trance-Sounds. 4,0

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