Good Night, And Good Luck :: Start: 6. 4.
Clooney kann einem unheimlich werden. Selbst Männer geben unumwunden zu, daß der Frauenschwarm unschlagbar sexy aussieht, sein Charme hat fast die Klasse von Cary Grant. Er dreht mit den richtigen Regisseuren und richtig gute Filme, könnte sich für jede Millionengage an Hollywood verkaufen. Doch Clooney geht keine Kompromisse ein. Am konsequentesten ausgefallen ist nun seine zweite Regiearbeit nach „Confessions Of A Dangerous Mind“. Sein Polit-Drama über die Kommunistenhatz von Joseph McCarthy ist ein beklemmendes Kammerspiel in strengen Schwarzweißbildern, das durch grandiose Darsteller und geistreiche Dialoge fesselt. Im Jahr 1953 werden Andersdenkende in Schauprozessen angeklagt und denunziert, Journalisten sind eingeschüchtert. Nur der CBS-Moderator Edward R. Murrow (David Strathairn), der heute als Ikone des unbestechlichen Journalismus gilt, verteidigt mit Unterstützung seines Produzenten (Clooney) die Meinungsfreiheit. In seiner täglichen TV-Sendung „See It Now“ prangert er McCarthys verlogenen Kreuzzug an und nennt ihn sogar einen „Kriminellen“. Doch seinem Boss, der um die Werbeerlöse fürchtet, gefällt dieser Widerstand gar nicht. Perfekt fängt Clooney das Klima der Angst ein, das durchaus auf heute übertragbar ist.