Guillermo del Toro – Hellboy II

Seine Freundin hat Depressionen, sein Chef geht ihm auf die Nerven: Hellboy (Ron Perlman) ist ein Außenseiter, der als John McClane unter den Superhelden mürrisch seinen Job macht. Für den feuerroten Teufelskerl, der nicht zum Universum von Marvel und DC gehört, ist das fortwährende Retten der Welt keine Berufung. Der mexikanische Horror-Regisseur del Toro („Pans Labyrinth“) hat 2004 mit der Comicfigur einen Überraschungshit gelandet, ihr dabei einen Hauch von Underground bewahrt und sie mit Effekten ausgestattet, die mindestens doppelt so teuer aussahen. Seine Fortsetzung platzt nun fast vor visuellem Wahnwitz aus dämonischen Kulissen, okkulten Symbolen und makabrem Grusel. Der verbitterte Elfenprinz Nuanda (Luke Goss) kündigt den Frieden mit der Menschheit auf und will mit der Goldenen Armee aus der Unterwelt die Macht erringen. Die Story ist dünn, aber del Toro macht daraus mit vulkanisch anmutenden Actionszenen und seinem Gespür für Märchenmotive, B-Movie-Verweise und Musical-Kitsch einen Riesenspaß, der einfach Comic ist und von Hellboys tragikomischem, trockenem Humor lebt.

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