HipHop :: von Jürgen Ziemer
Jurassic 5 – Power In Numbers
Wenn noch jemand eine Definition braucht von zeitlosem, ewig gutem HipHop – hier ist sie: Zwei DJs bearbeiten mit viel Leidenschaft und Talent vier Plattenspieler; vier Rapper zeigen perfektes Teamplay und brillante Einzelaktionen. Jede Fußballmannschaft würde vor Neid blass werden. Gäste wie Nelly Furtado, Big Daddy Kane, Kool Keith und Ju Ju von den Beatnuts erweitern das Stilspektrum. Jurassic 5 sind für HipHop, was die White Stripes im Rock sind: Neuerer und Pfleger einer gewachsenen Tradition. Mehr davon. (motor) 4,0
D-Flame – Daniel X
Endlich mal ein deutscher Rapper, der nicht witzig sein möchte, dessen Themen nicht ewig um den Nabel der notorisch autoreferentiellen Wortsport-Kultur kreisen. D-Flame erzählt packend von seinem eigenem Leben; spricht nicht von Pop, Style und Mittelklasse, sondern vom Anderssein, von erlebter Gewalt, aber auch von der Liebe. Ganz groß: „Mehr als Musik“ featuring Tone. (Island mercury) 3,5
Talib Kweli – Quality
Der Titel ist hier tatsächlich Programm: So intellektuell, vertrackt und dennoch catchy klingen nur die Besten. „Quality“ steht dem 98er Meisterwerk „Mos Def And Talib Kweli Are Black Star“ in nichts nach: Nicht nur weil u.a. auch Mos Def wieder dabei ist, sondern weil hier politische Haltung, künstlerische Vision und lässige Leidenschaft eine wunderbare Einheit bilden. (Rawkus/motor) 4,0
Large Professor – Ist Class
Die Liste vergangener Kollaborationen ist beeindruckend: Eric B. 8. Rakim, Biz Markie, Pete Rock & CL Smooth, A Tribe Called Ouest und natürlich die Beastie Boys. Angeblich hat der Large Professor sogar DJ Premier gezeigt, wie ein Plattenspieler funktioniert. Sein neues Album will abertrotz Beiträgen von Q-Tip, Nas und Busta Rhymes nicht so recht abheben. Schade. (Matador) 2,5