Hubert Sumlin – About Them Shoes

Als sich Hubert Sumlin 1954als junger Mann bei Howlin‘ Wolf verdingte, ahnte er nicht, dass er dem Grantler bis zu dessen Tod die Stange halten würde, oft als Seelentröster und Blitzableiter, stets als musikalischer Anker. Er ahnte auch nicht, dass er zum Lehrmeister ganzer Generationen Blues-beflissener Gitarristen avancieren würde, in Sachen Ton und Timing.

Einige seiner glühendsten Verehrer waren nun allzu gern bereit, „ein wenig unserer Schuld abzutragen“, wie Keith Richards untertreibt. Immerhin gehören der Slow-Motion-Stomper „Still A Fool“ und der akustische Country-Blues „This Is The End“ nicht zuletzt deshalb hierzu den Highlights, weil der Licks-Tausch zwischen den beiden Saiten-Süchtigen auf blindem Vertrauen basiert. Sumlins Lachen am Ende von“End“ spricht Bände. Anderswo steuern Eric Clapton, James Cotton, Levon Helm und David Johansan ihr Scherf lein zum Gelingen bei. Einewürdevolle.an keiner Stelle aufgesetzte oder aufgeblasene Platte. Nur Empathen-Blues, lose und anstrengungslosfunky. (RYKO) 4,0 Buddy & The Huddle How We Spent Our Childhood Ein Cover-Album »nur“ diesmal, ohne literarischen Aufhänger. Und dennoch eine Bewältigung: die der eigenen Jugend gewissermaßen. Ein Remake/Remodel von Partykeller-Peinlichkeiten, aber auch von Pop-Perlen wie „Dead End Street“ oder „Space Oddity“, von den oberpfälzischen Buddies ohne Scham und Scheu ihrer ursprünglichen Soundspezifika entkleidet und mit Americana-Gewändern drapiert. Was Trios deppertes „Da Da Da“ nicht rettet, aber Martin Böttchers „Winnetou Theme“ auf wundersame Weise erdet. (CICLISMO/ GLITTERHOUSE) * * * Fnend’n Fellow Covered Noch eine Interpretationsübung, jedoch bemüht-expressiv und mit dem Hautgout von Handwerkelei und Kleinkunst. „Fly Like An Eagle“ gesäuselt, „Light My Fire“ light. Die Sorte Musik, die gern als Dessert nach TV-Talk Shows gereicht wird, weil sie nicht zum Zuhören zwingt und dennoch den Konsens bedient, der besagt, Kunst komme von Können. (RUF) 1,5 John Legend Get Lifted Skepsis wurde angemahnt in Soul-Fachblättern wie „Echoes“ oder „Urb“ ob der Labei-Iancierten Vorschusslorbeeren für das Debüt-Album von John Legend, seines Zeichens Buddy von Snoop Dogg. Kollaborateur von Kanye West und Background-Vokalist (ür Alicia Keys. Alles relativ: Während die Vergleiche mit Curtis Mayfield tatsächlich überzogen sind, trotz Gospel-Falsett-Einlagen wie auf „Stay With You“, hinterlässt „Get Lifted“ den Eindruck eines durchdachten, in sich geschlossenen Soul-Oevres in der gottesfürchtigen Smoothie-Tradition von Sam Cooke und Luther Vandross, nur eben mit Snoop-Rapund Pegel-auf-Anschlag-Produktion. Und: souverän gesungen.(SONY) 3,0

Sean Costello

Sean Costello Costellos Blues-getränkte Version von Dylans „Simple Twist Of Fate“ leidet vor allem unter den verquälten Vocals, andere Tracks unter Schablonenhaftigkeit oder eklatantem Swing-Mangel. So zeitigt die fraglos vorhandene Versiertheit des Gitarristen aus Atlanta am Ende bloß Boogie-Einerlei. (RYKO) 2,0 Girls Aloud What Will The Neighbours Say? Plastikpop für Kenner. Okay, die fünf Mädchen sind nicht hässlich, sie flirten mit der Kamera, hüpfen synchron und drehen sündhaft teure Videos. Doch hinter der Bimbo-Fassade werden schon mal Rockabilly-Beats gedroschen, ein fetter Twang treibt quer über ein Electro-Pop-Feld, die Tunes haben intelligente Strukturen, nur die Balladen stören das schöne Blondie-Bild.fPOLroo/?) 3,0 Botanica Vs.TheTruthFish Art-Pop aus Manhattan, punky und pizzicato, dunkel und verschroben, verrätselt und selbstreferentiell. Selbst Progmaten könnten sich daran delektieren. (RENT A DOG/ALIVE) 2,5

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