IHRE MAJESTÄT: MRS. BROWN von John Madden :: ab 9. Juli

^ ie gab einer ganzen Epoche ihren t«3 Namen: Queen Victoria war das Inbild der Konvention im England des vergangenen Jahrhunderts: Selbstdisziplin statt Lebenslust, Moral anstelle von Gefühlen. Die Schattenseiten der Frau mußten also besonders reizen. Es gab eine höchst unstatthafte Liebe in ihrem Leben, die das öffentliche Vertrauen in die Monarchie zeitweise beträchtlich sinken ließ, auch wenn sie nie vollzogen wurde. Denn der Mann, der die 43jährige Mutter von neun Kindern nach dem Tod ihres Gatten Albert aus tiefer Depression und kränkelnder Berufsverweigerung herausholte, war ihr schottischer Diener John Brown. Ein Pferdewart, der sich mit freundlich-derber Direktheit wenig um höfische Rituale scherte, in Karikaturen ab „Mrs. Brown“ verspottet wurde und sich die Feindschaft ihres ältesten Sohnes einhandelte. Der mit ihrem Pony solange vor den Schloßfenstern ausharrte, bis sie zu Ausritten und vertraulichen Gesprächen bereit war. Der sie sogar zu einem Bad im Meer bewegte – im Gefolge ihrer Hofdamen und in voller Bekleidung, versteht sich. Die historisch gründliche Recherche und die große Schauspielkunst des für einen Oscar nominierten Bühnenstars Judi Dench und ihres Partners Billy Connelly lassen diese Episode aus der 64jährigen Amtszeit Victorias sehr lebending erscheinen. Und letztlich als Retter der Monarchie.

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