„In Furcht erwachen“
von Kenneth Cook ist eine Tour de Force, wie man sie nur alle paar Jahrzehnte erhält. John Grant hat einen Job im hinteren Hinterland des mittel-hinteren Westens von Australien. Vom Hintern der Welt will er nach einem Jahr als Lehrer vor Farmerkids Urlaub machen, seiner Liebe im weißen Rock hinterher steigen, vorher aber erst mit dem Zug in ein anderes Kaff der Halunken und kulturlosen Barbaren, um von dort das Flugzeug nach Sydney zu nehmen, weil Trinkwasser teuer ist und es sonst nix zu tun gibt, wird hier gesoffen, auch nach der Sperrstunde, auch mit einem Cop, der so nett ist und Grant zum Glücksspiel mitnimmt. Von hier geht es bergab, und dann wird es schlimmer und dann unerträglicher. Wie der beste, schönste, schwärzeste Blues. Cooks Stil fällt einem kaum auf, die Story ist fast vorhersehbar, nur sind die Wendungen alle etwas übler als befürchtet, und mit fortschreitender Lektüre fühlt man sich zu jeder Bar und Bierflasche hingezogen wie noch nie. Wenn man das Buch – im Original schon 1961 erschienen – aus der Hand legt, spürt man es noch Tage später.