Intimacy

(Start 7.6.) Dem Berlinale-Gewinner ist mit dieser schonungslosen Nabelschau ein Geniestreich gelungen, dessen Vorbilder unübersehbar sind – Bertoluccis „Der letzte Tango von Paris“ und Oshimas „Im Reich der Sinne“. Einmal in der Woche treffen sich Jay (Mark Rylance) und Ciaire (Kerry Fox) zu wortlosem Sex in einer Londoner Wohnung. Chereau zeigt die unbändige Gier mit viel nacktem Fleisch am Rande des Hardcores. Unreine Haut und rote Flecken, die echte Leidenschaft suggerieren, bestätigen aber die banale Alltäglichkeit Jay will mehr und folgt der Laienschauspielerin bis zum pummelig-nettem Gatten (Timothy Spall). Sexualität als Metapher für die urbane Einsamkeit, Sehnsucht und Anonymitat.

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