James Last – James Last In Los Angeles
Er war der Feind. Hansi Dampf in allen Partykellern miefiger, piefiger Kleinbürger. Ein Mann, der vor keiner Banalisierung zurückschreckte auf dem Weg in die Plattensammlung von Tante Erika und Onkel Kurt. Einer, der hundert Platten absonderte, aber keine, die je mehr als einen Stern verdient hätte. Richtig? Falsch. Denn 1975 ging Hansi nach Hollywood, musizierte mit amerikanischen Session-Cracks wie Larry Carlton, Ernie Watts und Jim Gordon, und veröffentlichte das Resultat unter dem verräterischen Titel „Well Kept Secret“. Was es auch blieb, weil man bei Polydor das Projekt nicht recht ernstnahm, und weil Erika und Kurt Schlabinsky bei solchen subtil gebrauchsgroovy plätschernden Versionen von Gershwins „Summertime“ oder Porters „Love For Säle“ keine Stimmung in die Bude bekamen, egal, wieviel Bier ihre Gäste intus hatten. Nun liegt Lasts aus der Art geschlagenes Album mit Anspruch wieder vor, mit dem Untertitel „The Legendary 1975 Record Plant Studio Sessions“, klanglich ohne Fehl und Tadel: Hansis Beste!