James – PleasedTo Meet You
Seit geraumer Zeit schon fiept und rumpelt, wabert und hallt es bei James immer mehr. Brian Eno darf die Regler schieben, und waren auf „Millionaires“ noch ganze drei Stücke goutierbar, so sind es diesmal mit viel Wohlwollen noch zwei. Verwundern darf dies nicht: In gleichem Maße, wie Tim Booth sich stimmlich Bono Vox annäherte, mutierte Manchesters einstiger Stolz James langsam aber sicher zu U2. Manchmal auch zu Suede.
Wer es nicht glaubt, höre das gar schreckliche „Senorita“, das so klingt, wie es heißt „Tm addicted to you“ wird dort im Chor intoniert und Micky Maus Brett Anderson könnte es selbst auf Helium nicht schlimmer singen. „Give It Away“ soll wohl ein Shanty sein, und auch der hedonistische Unsinn „Junkie“ („Everyone’s a junkie/ 1 know it’s gonna make it better“) zählt zu den zahlreichen Tiefpunkten auf „Pleased To Meet You“. Ein weiteres Ärgernis ist „Fine“, ein sich schamlos anbiedernder Drum’n Bass-Versuch, wie er schon aif“fVhiplash“ so oft in die Hose ging, und ein musikalisches Nichts dazu. „Space“ ist eine verkable Hymne für die Selbsthilfegruppe, in der Booth sich geradezu messianisch geriert: „Ybud better get over yourself, you gotta get out of the frame/ Gotta learn to see yourself, give yourself a brandnew name.“ Hohler ist das Pathos nur, wenn Gott seine Engel sendet.
Wichtig waren James vor mehr als zehn Jahren, als ihr juveniler und selbstvergessener Überschwang „Gold Mother“ oder „Seven „hervorbrachte. Selbst das fragwürdige Existieren von Best-Of-Alben, einer Erfindung für die Bequemen, machte bei James Sinn: An „Destiny Calling“, „Tomorrow“ oder „She’s A Star“, alle versammelt auf einer „Best Of-Werkschau, kann man sich noch heute erfreuen,