Jazz

Als „Mischmasch aus Chopin und Billy Joel, Brahms und Supertramp“ beschreibt der Jüngste unter den ganz Großen der Klaviertrio-Kunst sein erstes Solo-Opus. Mindestens so deutlich wie frühe Pop-Vorlieben und Mehldaus europäisch anmutende Nähe zur Klassik wind die zu Bill Evans, Paul Bley oder Keith Jarrett. Ausschlaggebend aber bleibt, daß hier ein genialer Eigenbrötler sein Innerstes nach außen kehrt, subtil-innig und doch als kühner Improvisator. 4,0 Diverse Between Or Beyond The Black Forest (CRIPPLED DICK HOT WAX/EFA) Ciaire Fischer LatinPatterns imps/hoiori Unter Kult-Aspekten haben junge Freaks aus dem Schwarzwald ihre „Dancefloor Classics From The Legendary MPS Label“ aus den Sixties und Seventies handverlesen: Neben Legendärem von Horst Jankoswki und Wolfgang Dauner auch echte Ausgrabungen wie den Saxophonisten Barney Wilen. Nicht vertreten in der hippen Sammlung ist Ciaire Fischer, obwohl seine „Latin Pattems“, zusammengestellt aus Alben wie „Salsa Picante“ (1978) und JAachaca“ (1980) sich kein bißchen abgenutzt haben: frühe Meilensteine des polyrhythmischen Latinjazz unter Verwendung nur der allerschärfsten Keyboardsound-Zutaten. 3,5

JackyTerrasson

Whatltls (BLU E NOTE)

Jon Hasseil Faszinoma (Wia/in-akustiK)

Bei Blue Note läßt Jacky Terrasson auf die Zusammenarbeit mit Cassandra Wilson nun eigene Kompositionen folgen, für die Flöte oder Mundharmonika kaum weniger wichtig sind als sein Pianospiel. Stilistisch geht es munter kreuz und quer bis zu Arrangements von „Money“ (Pink Floyd) oder Ravels Bolero. Faszinierend in sich geschlossen wirkt dagegen die Annäherung des Trompeters Jon Hasseil (Brian Eno, David Sylvian, Talking Heads) an Duke Ellingtons „Caravan“-Welt, mal aus der Ambient-Ecke, mal weitmusikalisch. Überzeugend unkonventionell auch das Line-up mit einem indischen Flötisten, Ry Cooder (!) und Jackie Terrasson, der hier mal zur Abwechslung die Hohe Schule des experimentellen Sichversenkens zelebriert Weltmusik, erfreulicherweise ohne Frohsinns-Diktat. 4,0