Jeff Beck :: You Had It Coming

Neue Haudrauf-Songs mit Elektronik vom Altvater an der Gitarre Da hegt und pflegt der Mann über 30 Jahre lang sein Image als stinkfaules Gitarren-Genie, das lieber an alten Autos und jungen Mädchen rumschraubt ab Musik zu machen, und dann das: zwei Alben in nicht einmal eineinhalb Jahren. Wird Jeff Beck auf seine alten Tage etwa noch fleißig? Es scheint fast so. Schließlich konnte man den normalerweise als bühnenscheu bekannten Maestro in letzter Zeit vermehrt auf Tour erleben. Jetzt sein neuer Vitatitätsbeweis -Jibu Had It Coming“. Toller Titel mal wieder, tolles Cover.

Im Gegensatz zu dem 1999 erschienenen Album „Who Else?“, das sich durch unentschlossene Stilvielfalt und nahezu wilde Experimentierfreudigkeit auszeichnete, scheint die Diva der Rock-Gitarre jetzt wieder stilistisch gefestigt: Techno mit Gitarre. Das ist sein Ding. Radikal, hart, kalt, mit Grooves vom Computer und vielen, vielen Samples. Der einzige analoge und warme Gegenpol bleibt meist Becks Gitarrenspiei Doch das hat bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt: dieses unnachahmliche Rhythmus-Gefühl, dieser Sound-Fundus!

Allein deshalb sind aber auch Songs wie das von dämlichem Damen-Gestöh» ne synkopierte,,Dirty Mind“ oder das von einem seiner zehn hochgetunten Oldtitner eingebrüllte „Roy’s Toy“ akzeptabel. Lehrstücke für Gitarristen allemal. Leider aber nicht zwingend Belege für die Songschreiber-Kunst des unberechenbaren Egomanen. Ein gutes Riff ist ein gutes Riff ist ein gutes Riff- und immer noch zu wenig für einen guten Song. Deshalb sind es wieder mal Fremdkompositionen, die die Glanzlichter einer Jeff-Beck-CD setzen: „Nadia“, ein höchst origineller Ethno-Techno aus der Feder des indischen Musikers Nitin Sawhney, und die durchaus gelungene Version des Blues-Gassenhauers „Rollin’And Tumblin*“. Hier darf zur Abwechslung mal ein Sänger ran: der junge Imogen Heap,

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