Jeffrey & Jeff Lewis – City & Eastern Songs

Am Ende ist es dann vielleicht doch Jeffrey Lewis, der schlaksige Comiczeichner und Stubenhocker Jeffrey Lewis, der bleiben wird von der New-York-Anti-Folk-Posse. Er hat nicht die niedliche Tapsigkeit, die Adam Green am Ende zum Liebling 15jähriger Mädchen machte, keine Erfolgsmasche, die irgendwann (nach einem hervorragenden und einem okayen Album) ausgereizt ist. Jeffrey Lewis erzählt skurrile Geschichten, singt naive Folksongs und läßt Raum für Schönheit, Albernheiten und ernsthafte Reflektion.

Schon das letzte Album „It’s The Ones Who’ve Cracked“ klang nicht mehr nach der Jugendzimmerproduktion des Debüts, für „City & Eastern Songs“ ging Lewis nun sogar – auf Vorschlag von Rough Trades Geoff Travis, – wie man im Comic-Booklet lesen kann – in ein richtiges Studio. Der Charme der Lewis-Songs ist dabei nicht verloren gegangenes gibt auch dieses Mal wieder zur akustischen Gitarre vorgetragene, seitenfüllende Geschichten wie etwa „Williamsburg Will Oldham Horror“, ein Denkstück über das Songwriter- und Künstlersein, daneben aber auch schön gepickte Folksongs wie „The Singing Tree“, „Moving“, und vor allem „New Old Friends“ und echten New York Punk, der mal nach Richard Hell und mal nach den Modern Lovers klingt. Das ist wohl zu einem großen Teil auch der Verdienst von Jeffreys Bruder Jack, der schon auf dem letzten Album für musikalische Variationen sorgte.

Als Geschichtenerzähler war Jeffrey Lewis, eine Art Harvey Pekar des Folksongs, schon immer spitze, als Songwriter wird er von Mal zu Mal besser.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates