Jesse Sykes & The Sweet Hereafter – Reckless Burning :: Roots von Jörg Feyer

De Lisle traut man den großen Auftritt bedenkenlos zu, Jesse Sykes eher nicht. Zu entrückt wirkt die Kollegin aus Seattle auf diesem starken Debüt, zuweilen so fern irdischer Belange wie ein verglühender Komet im Orbit. Selbst wenn sie beim „Drinking With Strangers“ ist, bleibt ihr matter Alt aufreizend teilnahmslos. Den Absturz verhindert in ihrem Quintett Phil Wandscher, einst Whiskeytown-Gitarrist, hierzuweilen auch Co-Autor. Sykes‘ beste Songs – das Titelstück, die Ballade von „Doralee“, das gespenstische „Made Of Wood“ – geben lakonisch-präzise genug preis, um Empathie zu wecken, Neugier zu entfachen. Aber mit dem letzten Geheimnis lässt uns diese Stimme erschöpft dann doch allein. Sagt man Country noir dazu? Eine Party-Platte ist „Reckless Burning“ jedenfails nur, wenn’s eine „Party Of One“ werden soll. (Fargo)

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates