Jim White :: Presents Sounds Of The Americans

Ein Soundtrack für Sam Shepard, leider nicht allzu unterhaltsam

Die Worte des Dramatikers und Schauspielers Sam Shepard scheinen auf amerikanische Songwriter besonders anziehend zu wirken (und andersrum). Bob Dylan bat ihn damals, eine Art Drehbuch für das zu schreiben, was später „Renaldo & Clara“ wurde, T-Bone Burnett schrieb Songs für sein Theaterstück „The Tooth Of Crime“, und auch Jim White hat nun für eine Shepard-Produktion die Musik beigesteuert. „Sounds Of The Americans“ ist kein neues Soloalbum, sondern ein Soundtrack mit Instrumentalstücken, gesprochenen Passagen und neuen Songs.

Das Album startet mit einer mitreißenden Version von Daniel Johnstons „Speeding Motorcycle“. Schöner kann man das Americana-Klischee vermutlich nicht umschiffen. Danach führt Dan Nettles Jazzgitarre durch das süffige Instrumental „This Little Girl“, Thayer Sarrano liest aus Mädchenbriefen, und Jim White lässt sich vom amerikanischen Liederbuch inspirieren – von Clarence Ashley bis Tom Waits, vom Kinderlied bis zur Liebeserklärung an irgendein Auto. Natürlich sind das die besten Momente auf „Sounds Of The Americans“. Leider gibt es zu wenige davon, sodass die anfangs unterhaltsame Mischung gegen Ende doch ein bisschen an Substanz verliert. (Loose/Rough Trade) Maik Brüggemeyer

Beste Songs: „“Speeding Motorcycle“, „Simulacrum“

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