John Fahey – Blind Joe Death
Für gerade 100 Exemplare reichten Faheys Ersparnisse seinerzeit, im Jahre 1959. Mit dem Rest hatte er sein Label Takoma Records gestartet, nun brachte er seine erste LP unter die Leute, gemeinsam mit seinem Alter ego Blind Joe Death. Ein Konzept, das für nicht weniger Konfusion sorgte als die Musik, Folk-verwurzelt und Blues-kordial, aber mit ihren überfallartigen Stops und Slides durchaus gewöhnungsbedürftig. Faheys Open Tunings waren gewagt, seine am Jazz geschulten, eigenwilligen Anschläge, ganz nah am Mikrophon, ließen die Stahlsaiten schnarren, als würden sie korrodieren, brachial und doch beinahe lähmend langsam. „I can make syncopation sound like death“, sagte Fahey schon damals, als diese „Gas Station edition“ entstand, so genannt, weil er sie als Tankwart finanzierte. Später, 1964 und 1967, nahm Fahey „Blind Joe Death“ weitere Male auf, sein Primitivismus war da indes schon sophisticated. Vergleichsweise.