John Frusciante :: To Record Only Water For Ten Days

Wacklige Innetischau aus dem Heimstudio des Chili Peppers-Gitarristen

Sein mehrjähriger, offensichtlich von diversen Rückfällen unterbrochener Entzug und die anschließende Rückkehr zu den Chili Peppers waren das Beste, was der Band passieren konnte. Alles andere als ein „begnadeter“ Virtuose, waren es gerade seine reduzierten, unspektakulären, scheinbar naiven Gitarren-Splitter, die den Peppers mit“ Californication „neue Perspektiven eröffneten, ja vielleicht sogar eine neue Identität gaben.

Frusciantes Solo-Album hingegen (das dritte bereits, nach zwei obskuren Veröffentlichungen auf US-Indie-Labels) will sich mit dem – wenn inzwischen auch moderierten – Fleaschen Sturm und Drang so gar nicht decken. Im Heimstudio aufgenommen, dokumentieren die 15 Songs, gelegentlich unterbrochen von instrumentalen Etüden, einen abgeschotteten Mikrokosmos, in den sich kein kalifornischer Sonnenstrahl verirrt. Mit wackligem, manchmal schon arg wehleidigem Gesang sowie völlig kunsdosen Arrangements müht sich Frusciante durch ein aurales Jammertal, in dem ihm allenfalls noch ein Syd Barrett Gesellschaft leisten möchte. Dazu klaustrophobische, selbstreferenzielle Lyrics, die anscheinend ausschließlich dem brainfreeze seiner Drogenjahre gewidmet sind: „Levitate and feel die ground get closer/ Ecstasy made every step a mile.“

Wahrlich kein Stoff für MTV, kein Stoff für die Charts, eher das Dokument einer mentalen Katharsis und Genesung, das nicht unbedingt beflügelnd, aber bei genauem Hören fasziniert (Und vermutlich von keiner Plattenfirma veröffentlicht worden wäre, würde es nicht von „dem Chili Peppers-Gitarristen“ stammen.)

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