„John Irving live in Berlin“

ist der 68-minütige Mitschnitt einer Lesung des Mannes, der die Bären losließ, Männer in Volvos kastrierte, der mal in Wien lebte und der in seinem Werk Terroristen und Feministinnen zu ziemlich unvergesslichen Akten der Verstümmelung und Indoktrinierung greifen lässt. Ein Star, ein Catcher, voll und ganz die Sorte Erzähler, deren Erzählen wesentlich darauf aufbaut, dass sie die eigene Stimme gern erheben und hören. „Bis ich dich finde“, der Roman, aus dem hier auf Deutsch und Englisch vorgelesen wird, ist autobiografisch beeinflusst – wie jeder Irving-Roman. Das Lebenskapitel, das Irving hier ausleuchtet, ist jedoch dunkler als die anderen, vor allem ist es ein von ihm nahezu neurotisch gemiedenes Thema: das seines biologischen Vaters. In einem Aufsatz im Booklet erläutert dies Irving, auf der CD dann noch in einem halbstündigen Gespräch mit „Brigitte“-Chef Andreas Lebert. Gut, aber nicht essenziell.

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