Jonas Åkerlund

Lords of Chaos

„Lords Of Chaos“ hakt brav plakativ, in den Gewaltszenen geradezu pedantisch die Legende ab und wirkt trotz seines dokumentarischen Eifers merkwürdig untrue.

Jonas Åkerlund verfilmt die sattsam bekannte Geschichte von Mayhem, einer der Gründungsbands des norwegischen Black Metal. Eine Geschichte von Neid, krankhafter Hybris und ideologischer Vernageltheit, die mit brennenden Kirchen und Mord endet, weil ein Wettbewerb in Sachen Trueness die Grenzen von Kunst und Realität irgendwann gewaltsam einreißt. Im Mittelpunkt steht der Konkurrenzkampf zwischen Varg Vikernes und Øystein „Euronymus“ Aarseth, der sich mit seiner Band, einem Plattenladen und einem eigenen Label zum Spiritus Rector der Szene aufschwingt und schließlich von Vikernes ermordet wird, weil der es noch ernster meint.

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Åkerlund betont die zwischen Infantilität, Lächerlichkeit und pathologischer Bösartigkeit changierende Ambivalenz der Szene, aber er stellt das nach mit der Biederkeit einer langen Folge „Aktenzeichen XY … ungelöst“. Das liegt nicht nur am offensichtlich überforderten Ensemble. „Lords Of Chaos“ hakt brav plakativ, in den Gewaltszenen geradezu pedantisch die Legende ab und wirkt trotz seines dokumentarischen Eifers merkwürdig untrue. Es gehört eben doch einige Kunst dazu, Authentizität zu erzeugen. (Studio Hamburg)

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