Judee Sill – Abracadabra-The Asylum Years
Rhino hatte die Alben von Judee Sill 2OO3, nur online für sündteures Geld käuflich, in seiner „Handmade Series“ veröffentlicht, und das für äußerst rare Antiquitäten renommierte Label Water Records machte sie Ende 2005 doch noch über den (Import-)Handel verfügbar (vgl. „Replays“, RS 2/06).
Was wiederum Rhino nicht ruhen ließ, denn jetzt gibt es die beiden „handgemachten“ Plättchen von Judee Sills Asylum-LPs als „twofer“ – wie zuvor mit stolzen 21 Bonus-Tracks, von denen es wiederum nicht einen einzigen auf der Raritäten-CD „Dreams Come True“ von Water Records gab. Das sind Ur-Fassungen, Alternativ-Takes und exquisit aufgenommene Konzertmitschnitte derselben Songs, derentwegen die junge Dame begeistert von Kritikern in „Newsweek“ und anderen Blättern gefeiert wurde und (vermeintlich für immer dem Heroin entsagend) für eine kleine Weile als das so ziemlich größte weibliche Songschreibertalent seit Joni Mitchell galt.
Unter den zehn Demos von „Heart Food“ ist auch das gewogene und – weil allzu romantisierend – von ihr als zu leicht befundene, deswegen nicht dort veröffentlichte von „The Desperado“. Erstklassige Liner Notes!
Wieso man sich eigens für ein paar beim Remastering beim besten Willen nicht reparable Unzulänglichkeiten meint – im Booklet – entschuldigen zu müssen, entgeht mir allerdings.