Judith Holofernes: Du bellst vor dem falschen Baum (Kritik & Stream) - Rolling Stone






Judith Holofernes Du bellst vor dem falschen Baum



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Tiere und Musiker: Das gehört nicht erst seit Dominik Eulbergs fantastischen Alben, wie „Flora & Fauna“ und „Heimische Gefilde“, zusammen. Und Wir sind Helden haben bereits 2004 in „Rüssel an Schwanz“ gesungen: „In unserem Wimpernkranz bekriegen sich die Fliegen/ wen stören die Käfer/ die uns in den Ohren liegen?“ Daher verwundert nicht, dass Bandleaderin Judith Holofernes nun einen Band mit Tiergedichten veröffentlicht. „Du bellst vor dem falschen Baum“ heißt der, und er kommt mit grandiosen Collagen der Berlinerin Vanessa Karré.

Man mag es kaum glauben, aber die Gedichte sind auf ihre naiv-kindliche Art überraschend hübsch. Sie stehen irgendwo zwischen Robert Gernhardt („Kröten sitzen gern vor Mauern/ wo sie auf die Falter lauern./ Falter sitzen gern an Wänden/ wo sie dann in Kröten enden.“) und Christian Morgenstern („Ein Vierviertelschwein und eine Auftakteule/ trafen sich im Schatten einer Säule“) und erzählen von Lemuren, Marabus und Wespen. Wäre dieses Buch ein Gesellschaftsspiel, stünde „Von 6 bis 99“ darauf.


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