Julia Fordham – Concrete Love :: SANCTUARY

Etwas zu viel Geschmack im feingemaserten Adult-Pop Und irgendwann kehren sie doch wieder zurück… Mit Frau Fordham hatte man nicht unbedingt mehr gerechnet, nachdem ihre Karriere spätestens in der zweiten Hälfte der 90er verläppert war. Eine Karriere, die einst tatsächlich im Backgroundchor von Mari Wilson und Kim Wilde (!) begann und später mit „Woman Of The 80’s“ (aus dem 88er-Debüt Julia Fordham „) immerhin für eine kleine Generationenhymne und ein paar Mini-Hits wie etwa „Happy Ever After“ gut war.

„I wanna get lucky and I wanna get laid“, verkündet Fordham jetzt – naiv wie ein Backfisch – nach fünfjähriger Plattenpause in „Wake Up With You“. Aber das kann natürlich noch nicht alles sein mit nunmehr 40, weshalb erneut Larry Klein 0oni Mitchell, Shawn Colvin) engagiert wurde, um eine feingemaserte Adult-Pop-Tapete um Fordhams immer leicht belegte Emphase zu verkleben. Die kommt mal poppig-banal daher („Butterfly“), öfter bedächtig Torch-Kreise ziehend (nett: „Funny Guy“). Schließlich sollen so unterschiedliche Partner wie India. Arie und Joe Henry ein bisschen Duett-Esprit in diese Bei Etage bringen.

Doch weder „Concrete Love“, in der sich Arie eher unter Wert verkauft, noch das feierliche „Alleluia“, in dem Henry immerhin veritablen „Soul“ entwickelt, funktionieren wirklich gut. „You’re the music on my radio, I can’t turn you down“, raunt Fordham schließlich zum Auftakt von „It’s Another You Day“. Ich furchte, allzuviele Fordham-Tage wird’s in meiner Jukebox nicht geben. Okay, das ist jetzt ungerecht. Aber „Concrete Lore“ ist eben eine dieser Platten, die einen mit ihrem vollen Geschmack nach fünf bis sechs Songs glatt in die Fänge großer Primitiver treiben können. Ramones? AC/DC?

A touch too much, Julia!

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