Kastrierte Philosophen: Steter Wandel hält jung

Hätten’s die Kastrierten Philosophen geglaubt, wenn ihnen jemand am Anfang ihres Schaffens erzählt hätte, daß sie ihre Songs einmal im Reggae-Gewand präsentieren würden? Wahrscheinlich nicht. Aber die Gründerzeit liegt ja auch schon eineinhalb Dekaden zurück, und wenn sich die Philosophen a.k.a. Katrin Achinger und Matthias Arfmann eines bewahrt haben, dann ihre Wandlungsfähigkeit.

Von dem sinistren psychedelischen Sound der frühen und mittleren Achtziger über die HipHop-Anleihen Ende des Jahrzehnts und den Ethno-Dub des letzten Albums „Souldier“ bis zu „Where Did Our Lore Go“, dem neuen Werk, war es ein recht langer Weg. Wobei natürlich auch die Reggae-Referenzen, übrigens mit Hilfe der Dub-Spezialisten The Vision vorgenommen, nicht die Charakteristika der Philosophen verschleiern können: die dunkle Stimme Achingers und Arfmanns Psychedelia-Gitarre.

Das Duo war stets radikal. Platten wurden nie veröffentlicht, nur weil es irgendein Vertrag so vorgesehen hatte. Und wenn es für die in Hamburg ansässigen Künstler nichts zu sagen gab, legten sie eine Pause ein. Wie es mit den Philosophen weitergeht, weiß niemand. Wahrscheinlich nicht einmal sie selbst.

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