Kenneth Minor – In That They Can’t Help It

Nina, das Cover-Girl mit Sonnenbrille, hat mit Kenneth Minor gar nichts zu tun. Mit einem weiteren drolligen Taschenspieler-Trick leitet Songwriter Bird Christiani das Album musikalisch ein: „Hey, come close, lend me your ear/ You won’t believe what you will hear“, singt er in „Bird Case Scenario“ und übertreibt selbstverständlich. Tatsächlich erwartet einen hier „nur“ ein Dutzend feinsinniger Lieder auf Akustik-Basis, das sich fröhlich im Genre-Inventar bedient. Also: Gitarren, oft gekonnt, manchmal rumpelig bedient, natürlich Mundharmonika, dazu Bass und vieles, was klimpert, klappert, trommelt.

Sympathisch ist das, weil der Mann aus dem Rheingau Melodien aus dem Handgelenk schüttelt, die von Mark Everett, Ray Davies oder They Might Be Giants stammen könnten und sie sanft und mit verschmitztem Charme vorträgt. Das leichthändige „Call You Mine“, das druckvolle „Deep Inside My Bag“, das dylaneske „Barking Up The Wrong Tree“ und das toll gepickte „What A Lie Can Do“ entwickeln so viel Popfolk-Appeal, das sie skizzenhafte Probenkeller-Lieder wie das blöd wabernde „Fireman’s Truck“ vergessen lassen. Macht Spaß.

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