Kokokyinaka :: Eine progressive Afro-Collage der Stimmenkünstlerin Joy Frempong

Die Stimmenkünstlerin und Soundscaperin heißt eigentlich Joy Frempong, ihre Eltern kommen aus Ghana und der Schweiz. Auf ihrem Zweitling hat sie eine progressive, klang- und sprachspielerische Afro-Collage geschaffen, die mal an Enos „My Life In The Bush Of Ghosts“ und Laurie Anderson, mal an ferne Highlife-Reminszenzen oder Zap Mamas fruchtige Chöre anknüpft.

Hier offenbart sich ein ganzes Universum zwischen urbanem Alltag und mythischer Urzeit: Wie die Welt aus einem riesigen Tropfen Milch entstand, erfährt der Hörer, oder er folgt zwei Fremden, die in einem Dorf Nachtquartier beziehen, in dem Schnarchen unter Todesstrafe gestellt wurde. OY stimmt den hymnischen Lobpreis der Afro-Haarpracht an, eine Schildkröte philosophiert über das Schicksal eines Jägers, ein Gang durch die Mäander eines Markts wird unternommen, Erdung über einen kurzen Gospeleinschub erzielt. Aus tribalem Schlagwerkgewitter, gedoppelten Vokalverfremdungen, einem Fuhrpark an schnatternden, wummernden bis flötenden Keyboards bauen sich die Klangschichtungen auf. Und die Würze kommt von Loops aus Field-und Street-Recordings, reicht von Vogelgeschrei bis zum Motor eines liegengebliebenen Minibus-Taxis. Ein kybernetischer Sounddschungel und ein gewaltiges Hör-Spiel. (Creaked/Groove Attack) STEFAN FRANZEN

British Electric Foundation

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