Krista Detor – Mudshow

CoraZong Records, immer gut für einen guten Songwriter und überhaupt Menschen mit Gespür für schöne Musik, bringen uns diese Platte aus Indiana, USA: „Mudshow“ ist das zweite Werk der aus Los Angeles stammenden Sängerin und Pianistin Krista Detor, und es ist ein kleines Wunder geworden. Detor spielt ihre Americana mit dunklem Timbre und sehr leiser Intensität, ein bisschen wie k.d. lang, jedoch geheimnisvoller, versunkener und eben als Komponistin, nicht als Interpretin. Es sind ein Dutzend Kurzgeschichten auf dieser Platte, die allesamt Annie Proulx zu deren Wyoming Stories hätten inspirieren können – amerikanisch archaische Poesie, die den einen oder anderen schon zu Vergleichen mit Tom Waits ermutigte. Waits und Proulx! Keine schlechten Paten.

Auf der Bühne der Welt, wie Detor sie sieht, treten u.a. auf: Abigayle, eine offenbar allwissende Frau, die ein Leben lang das Scheitern und Lieben und Lügen in ihrer Kleinstadt erlebt hat und jetzt nichts mehr davon wissen will. Die Hampton Sisters, die ihren Jazz gesungen haben, bis der Tod ins Aufnahmestudio kam, „Sweet glory, sister, glory „will remain when we’re gone.“ Ein namenloser Taugenichts, der mangels Alternativen in einem abgehalfterten Zirkus (= mudshow) landet und dort die Drecksarbeit verrichtet. Detor meint die Titelgeschichte ein wenig autobiografisch, weil sie selbst knapp 20-mal das Zuhause gewechselt hat und als Performer ein nur leidlich erfolgreiches Wanderleben führte. Seit einigen Jahren lebt sie in Indiana, wo sie mit Produzent und Freund David Weber diese Platte aufgenommen hat.

Weber organisiert ein paar Gitarren sowie gelegentlich Streicher, Akkordeon und sehr dezente Perkussion zu einer weit atmenden Produktion, in der nichts den freien Blick auf Detors Singen und Spielen verstellt. Lassen Sie sich nicht von der Gleichförmigkeit im Ausdruck abschrecken! Es verbirgt sich wunderbare Musik dahinter.

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