Kung Fu Hustle :: Start 2.6.
Stephen Chow ist Regisseur, Produzent, Drehbuchschreiber und Schauspieler. Er hat mit „Kung Fu Hustle“ den erfolgreichsten asiatischen Film aller Zeiten gedreht, und in Hongkong ist er so bekannt wie Jackie Chan. Diesen kennen bei uns mittlerweile auch schon recht viele. Und damit die sich nun auch Stephen Chow einprägen, war der kleine, drahtige Chinese kürzlich Gast bei Stefan Raab. Er sagte ein paar Sätze in Kantonesisch auf, zeigte einige Handkantentricks, lächelte höflich. Denn „Kung Fu Hustle“ soll besser abschneiden als „Shaolin Kickers“, sein einziger Film, der bisher in deutschen Kinos lief.
Sein Erfolg hierzulande wäre nur verdient – und auch möglich. Denn Chow ist eine tempo- und trickreiche Parodie auf Kung-Fu-Filme gelungen, deren Witz global verständlich ist. Selten war in einem Film aus Hongkong mehr Hollywood. Und dennoch zeigt auch „Kung Fu Hustle“, daß die Asiaten den Amis an Originalität bereits überlegen sind.
Chow selbst spielt den trotteligen Aufschneider und Kleinkriminellen Sing, der im Shanghai der 40er Jahre mit seinem dicken und einfältigen Kumpel Donut (Dong Zhihua) in die berüchtigte, brutale Axt-Bande aufgenommen werden möchte. Zuvor soll er als Prüfung die Bewohner eines schäbigen Viertels vertreiben. Doch die Leute entpuppen sich als äußerst wehrhaft. Denn in dem Häuserblock haben sich alte Martial-Arts-Meister zur Ruhe gesetzt. Selbst die Axt-Gangster, die daraufhin zu Hunderten anrücken, werden von ihnen gehörig vermöbelt. Der Boss heuert daher die besten Killer an: Zwei Musiker, die mit den Klängen ihrer Harfe todbringende Dolche, Schwerter und skelettierte Krieger erzeugen und auf ihre Opfer loslassen. Als die auch versagen, holt die Bande den gefährlichsten Mann der Welt aus der Irrenanstalt: einen somnambulen, zahnlosen Greis namens „The Beast“, der Pistolenkugeln mit den Fingern auffängt. Doch dessen Auftauchen weckt in Sing ungeahnte Kräfte – denn der Feigling ist tatsächlich der Auserwählte.
„Kung Fu Hustle“ ist ein herrlich gewitzter Streifzug durch die Kinogeschichte, der neben typischen Sujets aus Kung-Fu-Klassikern auch Musicals, Stummfilme, Italo-Western, Mafiastreifen und „Matrix“ aufgreift. Da Stephen Chow sich nicht darauf beschränkt, die Zitate in Sketchen zu veralbern, sitzen Pointen und Slapstick ebenso perfekt wie die Kampfchoreographien und Effekte. Man sollte aber möglichst die Originalfassung sehen – die dämlichen deutschen Synchronstimmen nerven.