Lautlos

Trotz Truffaut: Wenn Filmkritiker ein Drehbuch schreiben oder gar Regie führen, kommt selten das Kino heraus, das sie in ihren Rezensionen loben. Der „Spiegel“-Redakteur Lars-Olaf Beier hat sich im Skript zu dem Regiedebüt von Yapo einer Thriller-Story gewidmet. Hier fasziniert vor allem der alte Mythos vom Auftragkillers als einzelgängerischen Profi und Perfektionist, den Joachim Kröl ganz bemerkenswert verkörpert. Er legt einen korrupten Polizisten um, lässt aber dessen schlafende Geliebte leben. Er verliebt sich in sie und begreift das als Chance auf ein neues Leben. Doch zuvor muss er einem hartnäckigen Profiler entwischen und einen letzten Job erledigen. Yapo und Beier folgen präzise den Regeln, huldigen mit subtilen Referenzen ihren Vorbildern, erzeugen mit fabelhaften Bildern raffinierte Spannung. Nur die gestochen scharfen Dialoge wirken durch kühle Sprechweise so überstilisiert, dass man zu keiner Figur ein Gefühl entwickelt. Extras: Audiokommentar, Storyboards, entfallene Szenen.

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