Lifehouse – Smoke & Mirrors

Ein komplettes Jahr haben Lifehouse im Studio verbracht. Was haben sie dort so lange gemacht? Beim letzten Werk, „Who We Are“ von 2007, ging alles ganz schnell, und so klang es auch. Formatrock fürs US-amerikanische Radio, vollständig störungsfrei – die Ungeniertheit, mit der Lifehouse den Soll erfüllten, war ärgerlich. Jetzt der große Entwurf?

Nein, das nicht. Ungefähr die Hälfte des neuen Materials macht genau da weiter, wo „Who We Are“ aufhört. Doch bei fünf, sechs Songs haben Lifehouse ein paar Kanten ungeschliffen gelassen und sich um etwas mehr Trennschärfe bemüht. Das Titellied tauscht den Breitwand-Sound immerhin gegen ein R.E.M.-Pastiche ein, auch anderswo ist der Sound reduzierter, bodennäher. „Nerve Damage“ hat ein Hardrock-Riff, in der Mitte ändert sich überraschend das Tempo. „From Where You Are“ ist glaubhaft traurig, weil Lifehouse es bei den gezupften Gitarren belassen, anstatt zum Chorus aufzupumpen. Und „Wrecking Ball“ ruft Erinnerungen an den College-Rock der 80er-Jahre hervor.

Lifehouse bekennen sich also weiterhin uneingeschränkt zur Gebrauchsmusik. Doch es rührt sich etwas in der Band, ein Interesse an anderen Ausdrucksmöglichkeiten, vielleicht sogar an erwachsenen Gefühlen. Es wäre ein Anfang.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates