LOLITA von Adrian Lyne :: ab 1. Januar

Schon Stanley Kubrick versuchte sich vor 35 Jahren an einem der größten Romane dieses Jahrhunderts – und verfing sich im Gestrüpp rigider Moral. Die Erotik zwischen James Mason und Sue Lyon brannte auf Sparflamme, Sex gab’s nicht mal andeutungsweise. Adrian Lyne, Meister der glatten Werbefilm-Ästhetik, ging Nabokovs „Lolita“ nun erstaunlich werkgetreu an. Weit entfernt vom schwülstigen Softcore der „9 1/2 Wochen“, zeigt Lyne diesmal „nichts“. In den USA hat er trotzdem keinen Kinoverleih. Wenn Lolita (Dominique Swain) lüstern ihre Zahnspange herausnimmt und Humbert Humbert (Jeremy Irons) als verhärmter, geiler Bock) mit einer Fellatio beglückt, ist alles unserer Phantasie überlassen. Aber anders als Kubrick lenkt Lyne mit raffinierten Metaphern und eindeutigen Bildern in die selbstzerstörerische Affäre zwischen dem überspannten Professor und der 12jährigen Frühreifen. Sex – ohne Drugs & Rock’n’Roll.

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