Lord Of War :: Andrew Niccol

(Start 16.2.) Schweres Kaliber fährt Niccol in seiner sarkastischen Satire über internationalen Waffenschmuggel auf. Bereits der Auftakt illustriert ebenso makaber wie klar den Weg des Todes: Die furios montierte Sequenz zeigt, wie eine Patrone von einer sowjetischen Munitionsfabrik bis nach Afrika gelangt, dort in einem Maschinengewehr landet, abgefeuert wird und den Kopf eines jungen Schwarzen trifft. Nicolas Cage spielt den ukrainischen Immigranten Yuri in New York, der von 1982 an jede Art von Waffen überall auf der Welt verschiebt und vertickt. In einem schwarzen Anzug, mit Aktenkoffer und Taschenrechner durchstreift er die Kriegs- und Krisenregionen, zählt Dollarnoten bündelweise in der Wüste, während daneben eine verkohlte Leiche liegt, wird fast selbst erschossen, als Kugeln bei einer Exekution die Mauer durchsieben und läßt sich auf gefahrliche Deals mit einem bizarr-brutalen Diktator ein. Niccol spitzt mit dramaturgisch und visuell raffinierten Ideen, ätzenden Pointen und scharfzüngigen Dialogen einen Irrsinn zu, der unauflöslich ist. Leider hält er den Fatalismus seiner harten, bitterbösen Farce nicht durch und straft Yuri moralisch am Ende ab.

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