Lttle Axe – Slow Fuse

Der Ko-Produzent Adrian Sherwood läßt ab und dann zarte Geräusche durch transparente sich um Dialog bemühende Gitarrenmelodien fahren – wer Skip McDonalds Little Axe-Platten hört, der erkennt sofort, daß der Mann nie den graden Weg gewählt hat. Er ist ein Forscher, ein Spätzünder, der gewöhnlich zur richtigen Zeit an extremen Orten ist. In den 70er Jahren erlebte er in New York die Anfange des Hip-Hop mit der Sugar Hill House Band. Später arbeitete er mit Radikalinskis wie Megadeth oder Nine Inch Nails zusammen und fand ein musikalisches Zuhause im Sherwoods On-U-Sound-Studies.

Über Umwege zu sich selbst kommen und erkennen, daß dieses Selbst genug hat vom Extremistendasein – seit ein paar Jahren eben ergänzt sich McDonald mit seinen alten Weggefahrten Doug Wimbish (Baß) und Keith LeBlanc (Schlagzeug) zu Litte Axe, seinem Trio der erstaunlichen Synthesen, in dem er als Gitarrist und Sänger selbst vor Phrasierungen wie „sitjucischahahahahan“ nicht zurückschreckt. Das Gitarrenspiel des Vaters, der Gospelchor aus Dayton/ Ohio sind ihm Inspiration gewesen für „Slow Fuse“, eine beinahe konventionelle Platte, die dem Hörer sagt, das Gemessenheit, Saitenpicking und Blues-Gefühl, das durchaus zielstrebige Besingen der eigenen Eventualitäten ewige Werte sind.

Selbst von den sparsamen Noise-Elementen des ersten Albums wurden noch Abstriche gemacht Es schälen sich Songs aus der McDonaldschen Dualität von Erfahrung und Musikalität, die nach aller Grenzerfahrung, nach dem Verlust aller Hemmungen Mut zur Zartheit besitzen, zu Melodien, die klingen wie mit dem Schmetterlingsnetz eingefangen – wie ein langer, zufriedener Seufzer.

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