Lucky Numbers :: Regie: Nora Ephron (Start 17.5.)

Allmählich müssen wir uns von ihr verabschieden. Mit dem Drehbuch zu „Harry und Sally“ hatte Nora Ephron Filmgeschichte geschrieben, und mit der wunderbaren Romanze „Schlaflos in Seatde“ gelang ihr als Regisseurin ein unübertroffener Meilenstein des Liebes-Melodrams – eine traumwandlerisch sichere Gratwanderung zwischen Kitsch und Kunst, Ironie und Gefühl. Doch dann verließ die Amerikanerin ihr Glück: „Michael“ entpuppte sich als albernes Märchen über einen bierbäuchigen Engel, und „E-Mail für dich“ war nur noch ein müder Aufguss ihrer Erfolgsfilme. Auch hier fehlen ihr nun die ,,Lucky Numbers“. Nach einer wahren Geschichte gedreht, bleibt die Dramaturgie chaotisch und kann sich die Krimikomödie nicht zwischen augenzwinkernder Sympathie und Spott entscheiden. John Travolta spielt den selbstverliebten Russ Richards, Wetterfrosch des Lokalfernsehens von Harrisburg. Gelegentlich steigt er mit der blonddoofen Lottofee Crystal (Lisa Kudrow) ins Bett, und sein Chef (gegen den Strich besetzt: „AI Bundy“ Ed O’Neill) verweigert die Lohnerhöhung. Der restlos verschuldete Russ braucht für seine Generalvertretung für Scheemobile unbedingt eine Kaltwetterfront. So kommen Russ und Crystal auf die Idee, mit dem Ganoven Gig (mit aalglatter Perfidie: Tim Roth) die Lottozahlen zu manipulieren. Doch bald pflastern Leichen ihren Coup – zumal der biedere Cop Lakewood (Bill Pullman) immer zum falschen Zeitpunkt auftaucht. Am Ende begräbt der nun doch fallende Schnee alle Gags unter sich.

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