Luka Bloom – Eleven Songs :: Endlich: Mehr Opulenz, weniger Gemütlichkeit und Esoterik
Elf Lieder, so einfach ist das. Es ist natürlich kein Problem für Luka Bloom, ein paar gute Songs zu schreiben, er macht das dauernd. Meistens bewegt er sich dafür nicht weit weg von Kildare, wo er sich ein Zuhause geschaffen hat -und ein kleines Studio, in dem es gemütlich ist. Und zu bequem. „Are you busy being right, my friend?/ At the end of your day, alone…/ In the wars you wage with no one“, singt der Ire im ersten Song seines neuen Albums, und dass es Zeit ist, die Türen zu öffnen, um frischen Wind reinzulassen.
Also ging er hinaus in die Welt, um noch einmal etwas Neues zu versuchen. Er kam bis nach Grouse Lodge in Westmeath, wo eine Band bereitstand und ein Streicher-Quartett und einiges mehr. Verglichen mit seinen letzten, allzu verhaltenen Alben ist das ein großes Aufgebot. Der Sänger lässt sich allerdings nicht unterbuttern von all den Musikern, und so klingt „Eleven Songs“ eigentlich doch wieder wie ein typisches Luka-Bloom-Album, nur kräftiger, ausgefeilter. Mehr Opulenz, weniger Esoterik.
Selbst „I Hear Her, Like Lorelei“ (sie) ist eher gespenstisch als ätherisch, und die stillen Gebete in „Sunday“ stehen recht alleine da. Bei „Fire“ wird Luka Bloom fast aggressiv, weil er um sich herum nur junge unnahbare Typen sieht („I’d love to hear his story/ But I can’t get near/ Sounds like angry music/ Bleeding from his phones“), weil sich keiner um den anderen kümmert und die ganze blöde moderne Welt aus den Fugen gerät. Er macht da nicht mit: „Everybody’s online/ Where nothing is real, big fucking deal/ Where’s the fire now?“
Mit Flammen hatte es Luka Bloom schon immer, anscheinend brennt es in ihm immer noch gewaltig. Das nur scheinbar selbstgenügsame, unterschwellig brodelnde „I Love The World I’m In“ kann uns da nicht täuschen. Am anrührendsten gelingen ihm allerdings auch hier wieder Liebeslieder wie „See You Soon“, das nicht frei von Kitsch ist, aber so voller Sehnsucht, dass das egal ist.
Die Aufbruchstimmung, die auch „Eastbound Train“ beherrscht, ist das Erstaunliche an diesem Album, das endlich wieder den Luka Bloom erkennen lässt, der damals „The Acoustic Mutorbike“ schrieb. Ein fabelhafter Songschreiber, tief verwurzelt in seiner Heimat und doch immer auf der Suche nach mehr.