Marika Hackman

I’m Not Your Man

Caroline

Auf ihrem zweiten Album entfernt sich Marika Hackman von der Folkszene – und wird zum Popstar, der sich mit Sexualität, Identität und Feminismus auseinandersetzt. Die Londonerin singt über Begierde ebenso wie über Verachtung. Ihre Leichtigkeit und die glasklare Stimme hat sie dabei nicht verloren, auch wenn Grunge und Shoegaze den Ton angeben.

Das herausragende „Good Intentions“ beginnt mit einer Komplexität im Rhythmus, wie man sie von alt‑J kennt, und geht in das dissonante „Yeah“ über. Später liefert Hackman mit „So Long“ exzellenten, verführerischen Schlafzimmer­pop. Und wenn die 25-Jährige doch wieder zu Folkklängen greift, dann sind diese, wie in „My Lover Cindy“, wundervoll tanzbar. Eine wildere und bösere Hackman, der subtile Mittelfinger steht ihr gut.