Mark Eitzel – The Invisible Man
Vor vier Jahren, als Mark Eitzel an der Seite Peter Bucks für kurze Zeit die Leichtigkeit des Seins entdeckte, meinte man schon, der ehemalige Vorsteher des American Music Club sei der Liga der Deprimierten nun verloren gegangen. Mark Eitzel sang Hoffnungsvolles, Frohes gar – aber nicht für lang: Schon das nächste Album „Caught In A Traf And I Can ‚t Get Out Causel Lave You Tbo Much Baby“ war wieder ein schönes Trauerspiel, mit dem Mark dem Leben, dem alten Unhold, trotzte und sich also auf das versteifte, was ihm gut gelingt Auch auf „The Invisible Man“ stellt Eitzel seine hoch reflektierten, wehmütigen und beizeiten ironischen Beobachtungen aus dem Schatten heraus an und findet wie gewöhnlich die entsprechenden Akkorde. Und doch ist alles anders: Für „The Inrisible Man“ hat sich Eitzel, sonst doch ein Mann fürs Ensemble, ins heimelige Wohnzimmer eingeschlossen und alle Arrangements unter Ausschluss der Öffentlichkeit am G-4 gebastelt. Keine gute Idee! Das fragmentarische Fiepen nimmt nämlich bisweilen Überhand. Bei dem gar nicht unkomischen „Christian Science Reading Room“ etwa, bei dem die Alchimie des Apparats nicht so recht funktioniert, oder bei dem ja eigentlich schönen „Sleep“, dessen hübsche Melodie Eitzel an der akustisehen Gitarre sicher gut zu Gesicht stünde. Indes, Eitzel ist ja jetzt der unsichtbare Mann, und da müssen halt die Bits und Beats in die erste Reihe na ja.
Wie gut es zugeht am Fundament von Eitzels Liedern, kann man beispielsweise beim tollen „Tb The Sea“ hören, einem hypnotischen Ding aus halbdunklem Piano und gedämpftem Melodiedrama, oder dem spröden Eitzel-Standard „The Boy With The Hammer In The Paperback“ – Eitzel bleibt natürlich klar ein kluger, emotional nahbarer Liedschreiber und Poet, einer, der sich viele Gedanken über seine Worte und Töne macht, und einer, der ob seines introspektiven Understatement viele Bewunderer hat. Zu Recht! Zu Recht!