Mark Lanegan Band – Here Comes That Weird Chili :: Beggars

Der Mann hat’s eigentlich ganz gut Hat das Seattle der 90er Jahre überlebt und seine Screaming Trees rechtzeitig in die Wüste geschickt und macht jetzt einen prima Job als Teilzeit-Vokalist der Queens Of The Stone Age, der Spaß bringt und Zeit für Solo-Aktivitäten lässt Aber irgendwas gibt’s ja immer zu meckern. Also beschwerte sich Mark Lanegan unlängst darüber, dass seine eigene Musik nach seinen letzten Großtaten, dem Cover-Album „I’ll Take Care Of You“ und den eigenen „Field Songs“, nur noch als „folky und altcountry“ rezipiert werde.

Das dürfte bei diesem 26minütigen Zwischenbericht auf dem Weg zum neuen Album nur noch Halbtauben gelingen. Da bollert gleich ein Beat aus der industriellen Vorhölle los, garniert mit einem höhnischen Lachen, und rein geht’s in den auch von neckischen Damen befeuerten „Methamphetamine Blues“. Einmal in Fahrt, legt Lanegan gleich nach mit dem kurzen Zombie-Gospel „On The Steps Of The Cathedral“ und dem Beetheart-Cover „Clear Spot“. Ein „weird chill“, fürwahr. Oder: Chill-out für gefallene Priester auf Speed.

Sodann lässt Lanegan auch mal etwas Licht ins Fast-DunkeL Und an seine unantastbare Grabesstimme, die hier im schlichtgetragenen „Wish You Well“ ihren schönsten, weil konsequentesten Auftritt hat Auch fast ein Folk-Song, oder? Emphatischer klammert sich „Lexington Slow Down“ nur an Piano-Akkorde, während „Yeah“-Chöre und renitente Gitarren „Message To Mine“ liften sollen. Fragmentarisch bleibt das schleppende Fast-Instrumental „Sleep With Me“: Dub meets Dunkelkammer. Ein Zwischenbericht halt Das kommende Album wird „Bubblegum“ heißen – und als Gäste PJ Harvey, Greg Dulli (Ex-Afghan Whigs), Dean Ween und die Ex-Guns N’Roses (!)- Hinterbänkler Izzy Stradlin und Duff McKagan präsentieren. Wie singt Lanegan in „Methamphetamine Blues“? „I don’t wanna leave this heaven so soon, rollin‘ just to keep on rollin’…'“ Immer weiter, Mann, immer weiter.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates